Der Weg zur Marathondistanz

Nach einer etwas längeren Funkpause melde ich mich voller Eifer und mit einem abgeschlossenen Studium zurück.

Es hat sich viel verändert in den letzten Monaten: Nicht nur, dass ich nicht mehr für die Uni lernen muss, sondern auch die Tatsache, dass ich die Disziplin „gewechselt“ habe.

Aber jetzt von Anfang an:

Seitdem ich ein kleiner Junge bin träume ich davon, irgendwann mal bei Olympischen Spielen starten zu dürfen. Es war immer mein Traum, bei internationalen Meisterschaften dabei sein zu dürfen. Das große Problem war nur meine große Unsportlichkeit. Das änderte sich jedoch im Laufe der Zeit und seit einigen Monaten ist der Traum von Olympia ein ganz ganz wenig realistischer geworden (Ich sage nicht, dass es realistisch ist, aber jetzt lohnt es sich, dafür zu kämpfen). Das große Problem war nur, dass ich über die kürzeren Distanzen ( 5.000m -10.000m ) schlichtweg zu „langsam“ für meine großen Traum bin.

Also was tun?

Naja man stellt sich eben der Marathondistanz!!

 

Mir liegt das lange Laufen sehr und es macht mir einfach nur Spaß, jeden Tag das Beste aus mir rauszuholen und immer mehr als die anderen zu trainieren. Das Laufen ist wie eine Sucht für mich, welche mich in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt.

Aufgrund der Tatsache, dass dieses Jahr die Heim-Europameisterschaft in Berlin stattfindet, kam mir die Idee: Wieso nicht jetzt schon mit Marathon beginnen?

So entschloss ich mich, gemeinsam mit meinem Trainer das Marathontraining ab dem Jahr 2018 zu beginnen und zusammen für das große Ziel Tokio 2020 zu trainieren.

 

Gestartet ist das Jahr für mich mit einem 4-wöchigen Trainingslager in Kenia, in dem ich angefangen habe, mich an längere Läufe und deutlich höhere Umfänge zu gewöhnen. Das fiel mir von Anfang an nicht so schwer und es machte mir echt Spaß mit den Jungs teilweise zwei Stunden durch Iten zu ballern.

Ein TEAM

Ganz nebenbei arbeitete ich noch an meiner Bachelorarbeit, welche ich bis zum 16.02.2018 abgeben musste und was mir auch erfolgreich gelungen ist.

Die Umfänge wurden stetig erhöht und lagen in der Regel jede Woche zwischen 160 -200km. Iten hat mir sehr geholfen, mental stark zu bleiben, wenn man jeden Tag seinen Körper über einen so langen Zeitraum schindet. Nicht nur muskulär ist es manchmal eine Herausforderung, sondern auch mental. So habe ich in Kenia gelernt, zwischen Intensität und Regeneration zu unterscheiden und beides in meinem Training miteinander zu verknüpfen. Ich denke bei jedem Lauf schon an meinen nächsten und übernächsten und wie ich mir alles am besten einteilen kann, damit ich die ganze Woche schaffe.

Mental haben mich die Jungs in Iten sehr stark unterstützt. Hendrik und Frank haben ja schon die EM-Norm und genau diese zwei Jungs haben mich motiviert, jeden Tag da raus zu gehen und zu laufen. Denn ich will mit ihnen nach Berlin und gemeinsam einen geilen Lauf in unserer Heimat abliefern.

 

Als ich dorthin zurückkam, stand für mich die Bachelorarbeit direkt hinter dem Training an zweiter Stelle. Für mich war es wichtig, jetzt ein Studium abzuschließen, um vom Kopf her frei zu sein. Deshalb stand jeden Tag nach dem Training noch eine „zweite“ Session am PC an. Jetzt, einige Wochen nach der Abgabe kann ich sagen: Ja, ich bin tiefenentspannt und das Erlebnis Marathon kann starten !!!!!